Johanna Matzat, Austauschprogramm 2016

Johanna Matzat, Austauschprogramm 2016
Johanna Matzat

Schon länger hatte ich den Wunsch, mein Englisch mithilfe eines Intensiv-Sprachkurses in kurzer Zeit effektiv zu verbessern. Ein besonderes Anliegen war es mir, meinen aktiven Wortschatz zu erweitern. Darüber hinaus hat es mich als Soziologin gereizt, endlich einmal die USA, ihre Kultur und ihre Gesellschaft kennenzulernen. Dieses Vorhaben konnte ich nun dank der Unterstützung von UNICA und der finanziellen Förderung durch die Pall Mall Foundation verwirklichen. Vom 1. bis 19. Februar 2016 absolvierte ich einen Intensiv-Sprachkurs am English Language Institute (ELI), welches ich aufgrund seines Rufes ausgewählt hatte, Englischunterricht von hoher Qualität anzubieten.

Vor Beginn des Sprachunterrichts absolvierte ich ein Einstufungsverfahren, woraufhin ich dem Kurs für Fortgeschrittene „Level 5B“ zugeordnet wurde. Weil ich mich morgens am besten konzentrieren kann und ich auch noch viel in San Francisco unternehmen wollte, wählte ich den Vormittagsunterricht von 9 Uhr bis 14:30 Uhr. Neben den 22 wöchentlichen Präsenzunterrichtsstunden konnte ich noch zusätzliche Kurse mit besonderen Schwerpunkten wählen. Hier entschied ich mich für die Kurse „Business“ und „Pronunciation“. Besonders hat mir an meinem Sprachkurs gefallen, dass ich zusammen mit anderen Berufstätigen lernen konnte, die wie ich eine ambitionierte Karriere verfolgen. Dadurch war das Niveau des Kurses hoch; besonders das gemeinsame Diskutieren über sprachliche Feinheiten hat mich sehr vorangebracht. Der Unterricht war sehr anregend und abwechslungsreich gestaltet. Wir mussten insgesamt sehr viel sprechen und nach jeder Vokabel- oder Grammatikeinheit wurde uns Zeit zur Einübung des gerade Gelernten gegeben. Während meiner Aufenthaltszeit unter-nahmen wir im Rahmen des Unterrichts eine Exkursion, bei der wir zwei Museen sowie einige wichtige öffentliche Gebäude besuchten. Zudem gab es einen „Poem-Writing“-Wettbewerb, dessen Sieger auf der ELI „Valentine’s Day“-Party gekürt wurden. Darüber hinaus hatte ich das Glück, dass eine der großen Quartalsprüfungen genau während meiner Zeit am ELI stattfand. Damit erhielt ich über das Abschlusszertifikat (für erfolgreiche Teilnahme) hinaus noch einmal ein ausführliches persönliches Feedback von meiner Englisch-Lehrerin zu meinen schriftlichen und mündlichen Leistungen sowie zu meinem Hörverständnis.

Hinsichtlich der Unterkunft während meines Aufenthalts in San Francisco habe ich mich um eine eher unkonventionelle Wohn-Lösung bemüht. Ich und mein Partner, der die Chance genutzt hat, mit mir zusammen erstmals in die USA zu reisen und dafür seinen Arbeitsplatz für drei Wochen in die „Public Library“ von San Francisco verlegte, sind bei einem sehr gastfreundlichen, weltoffenen amerikanischen Paar privat untergekommen. Bei Marilyn und Noam hatten wir ein einfaches Apartment-Zimmer mit Bad gemietet und sie ließen uns ihre sehr gut ausgestattete Küche mitnutzen. Wir diskutierten viel mit unseren „Gasteltern“, auch über politisch brisante Themen wie die gegen Ende dieses Jahres anstehenden Präsidentschaftswahlen und die hohe Obdachlosigkeit in San Francisco. Ein High-light war für mich die Einladung unserer Gasteltern, das ausgerechnet in San Francisco ausgetragene „Super Bowl 50“-Spiel in ihrem Home-Kino mit anzuschauen. Sie hatten dazu einige Freunde eingeladen und es gab ein reichhaltiges Buffet mit typisch amerikanischen Spezialitäten. Ein zweites High-light war das gemeinsame abendliche Kochen und Essen mit unseren Gasteltern kurz vor Ablauf meiner Zeit in San Francisco. Durch das Wohnen bei Marilyn und Noam bekam ich sehr viel mehr vom Alltag und der Lebensweise der Amerikaner mit als ich mir ursprünglich erhofft habe. Tagtäglich war ich dadurch zusätzlich gefordert, mich auf Englisch zu unterhalten.

Durch den Aufenthalt konnte ich meine Englischsprachkenntnisse in kurzer Zeit bedeutend erweitern und vertiefen. Auch bin ich selbstbewusster in der Konversation auf Englisch geworden. Nachdem ich nun einmal so intensiv in die Sprache „eingestiegen“ bin, fällt es mir leichter, mich mit Muttersprachlern auf Englisch zu unterhalten. Insgesamt habe ich die Zeit in den USA als persönlich sehr bereichernd empfunden. Ich bin davon überzeugt, dass mir die gewonnene Sprachkompetenz und Auslandserfahrung bei meinem Berufseinstieg im nächsten Jahr sehr weiterhelfen werden.

Für die Möglichkeit, für eine kurze Zeit sehr intensiv an meinen Englisch-Sprachfähigkeiten zu arbeiten und das weltwirtschaftlich relevante wie auch kulturell interessante Land USA zum ersten Mal zu bereisen, möchte ich der Pall Mall Foundation und UNICA herzlich danken.