Hanae Henke, Austauschprogramm 2014

Hanae Henke, Austauschprogramm 2014
Hanae Henke

Die Aufregung und Vorfreude war groß auf den Aufenthalt in Chicago und den Besuch der ISSSI 2014, die internationale Konferenz über Staphylokokken. Auf dieser Konferenz treffen sich alle Staphylokokken-Forscher und tauschen sich über ihre aktuellen Forschungsprojekte und Ergebnisse aus. Es ist eine exzellente Plattform, um seine eigene Arbeit mit der Welt zu teilen und neue Anregungen für Experimente zu bekommen. Ich fühlte mich geehrt, ein Poster mit aktuellen Ergebnissen meiner Forschungsarbeit an Staphylococcus epidermidis und dem Einfluss verschiedener Antibiotika auf den Organismus zu präsentieren. Die letzten Tage vor dem Abflug habe ich damit verbracht, mein Präsentationsposter fertig zu gestalten und es in Druck zu geben.

Die Konferenz bot eine Fülle an interessanten Vorträgen und viele neue Forschungsergebnisse wurden vorgestellt. Man hatte die Möglichkeit, sich mit Wissenschaftlern aus der ganzen Welt auszutauschen. Ein Vortrag war für eines meiner Projekte von besonderem Interesse. Ein Teilprojekt meiner Dissertationsforschung liegt momentan auf Eis, da wir nicht weiterkommen in der Überexpression eines Proteins. Eine hier auf der Konferenz anwesende Arbeitsgruppe hatte ähnliche Probleme und einen Wege gefunden diese zu überwinden. Durch intensive Gespräche und den Austausch der Kontaktdaten bin ich nun guten Mutes, mich wieder an das Projekt zu wagen und hoffentlich die Lösung gefunden zu haben.

Bereits bekannte Kooperationspartner unserer Forschungsgruppe waren in Chicago und man konnte Experimente besprechen und die laufenden Projekte bis zu einer Publikation hin vervollständigen. Die Präsentation meines Posters mit einigen Ergebnissen meiner bisherigen Forschung war erfolgreich und viele Wissenschaftler, Doktoranden und Gruppenleiter aus Schweden, Australien, USA und Asien haben mir Fragen zu den Ergebnissen gestellt. Die Atmosphäre war sehr inspirierend, aber nicht angestrengt, oder kompetitiv. Fragen zu stellen ist erwünscht und der Wissensaustausch steht im Vordergrund. In der Nachsicht auf die Fachkonferenz ISSSI 2014 in Chicago kann ich sagen, dass ich viele neue Details über die Genetik von Staphylokokken lernen konnte. Auch für meine Doktorarbeit, die sich mit Biofilmbildung beschäftigt, konnte ich neue Anregungen für Experimente sammeln. Andere Doktoranden präsentierten ihre Erkenntnisse, die auch meine Projekte vorwärts bringen können. Die Vorstellung meines Posters hat viel Anregungen zu Folgeversuchen gebracht, jedoch auch noch einige Fragen aufgeworfen, die geklärt werden müssen.

Der kollegiale Austausch mit anderen Arbeitsgruppenleitern und deren Doktoranden in lockerer Atmosphäre hat weitere Kooperationsmöglichkeiten erbracht. Auch andere Wissenschaftler zu treffen, die vor ähnlichen Problemen stehen, beruhigt und macht gleichzeitig Mut, weiter zu forschen.

Abschließend kann ich sagen, dass die fachliche Seite der Konferenz sehr hochwertig und interessant war. Das Programm war sorgfältig ausgewählt worden und die Vorträge von sehr guter Qualität.