Jessica Topletz, GISMA 2011

Jessica Topletz, GISMA 2011
Jessica Topletz

Als ich mich entschloss, in Deutschland zu studieren, wusste ich wenig über die deutsche Kultur, geschweige denn, dass ich jemanden aus Deutschland kannte. Ich hatte zwar einiges im Internet recherchiert, trotzdem war ich unsicher, was mich erwarten würde. Gleich am ersten Tag war ich beeindruckt vom öffentlichen Nahverkehr, der die ganze Stadt erschließt. In den USA findet man so etwas nur in den großen Städten. Ich war außerdem verblüfft, wie dicht alles beisammen liegt: Alle Geschäfte sind gut zu Fuß zu erreichen – ein Auto braucht man nicht.

Auf den ersten Blick wirken die Menschen ruhig und ernst, dabei aber sehr höflich. Wenn man sie aber näher kennen lernt, sind sie aufgeschlossen und lustig. Die Strukturiertheit der deutschen Kultur gibt einem Sicherheit und erleichterte mir das Einleben.

Die GISMA Schule hält auch viel Neues bereit. Der Unterrichtsstil ist durch mehr Diskussionen geprägt. Dadurch, dass die Studenten aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturkreisen stammen, gewinnen diese Diskussionen an Tiefgang. Überhaupt sind die Studenten sehr hilfsbereit, führen die Neuankömmlinge sofort durch Hannover, helfen beim Kauf von Bus- und Bahnkarten usw. Ich habe viel über Business in Deutschland und anderen Teilen Europas gelernt. Zum Beispiel, dass es besser und höflicher ist, ein Anliegen persönlich vorzutragen, als eine E-Mail zu senden. Ich war noch sehr der amerikanischen Kultur verhaftet, wo alles am Computer erledigt wird. Ich ging automatisch davon aus, jemanden bei der Arbeit zu stören, wenn ich ihn in seinem Büro besuchen würde. Dabei ist es eine Geste der Höflichkeit. Nun habe ich eine andere Sicht von „guter Kommunikation“.

Mit meinen Studienkollegen von der GISMA habe ich Hannover erkundet. Super Einkaufsmöglichkeiten, viele gute Restaurants mit traditionellem deutschen Essen sowie Feldhockey, nur um einiges zu nennen. Mein Lieblingsplatz in der Stadt ist der Park mit seinen Gärten und Statuen. Trotz der Kälte spaziere ich gerne durch den Park, schau mir ein Hockeyspiel an und stelle mir vor, wie schön erst alles im Frühling sein wird.