Kristin Huber, Austauschprogramm 2014

Kristin Huber, Austauschprogramm 2014
Kristin Huber

Durch das Stipendium der Pall Mall Foundation wurde mir die Teilnahme an zwei akademischen Konferenzen in Philadelphia (USA) im Juli und August 2014 ermöglicht. Zum einen nahm ich an der jährlichen Konferenz der Society of Business Ethics teil, eine der wichtigsten internationalen Konferenzen im Bereich der Wirtschaftsethik, zum anderen besuchte ich das ebenfalls in Philadelphia stattfindende jährliche Treffen der Academy of Management (AOM).

Das AOM Annual Meeting zählt weltweit zu den wichtigsten Konferenzen im Bereich der Managementforschung. Auf beiden Konferenzen hatte ich die Möglichkeit, die ersten Forschungsergebnisse meiner Doktorarbeit zu präsentieren und zu diskutieren. Zudem boten beide Konferenzen eine ideale Plattform für viele interessante Gespräche mit anderen Doktoranden und Forschern. So konnte ich durch beide Konferenzen viele internationale Kontakte knüpfen.

Die Society for Business Ethics organisiert seit einigen Jahren im Zusammenhang mit der jährlich stattfindenden Konferenz einen „emerging scholar workshop“, der darauf abzielt, Doktoranden im Bereich der Wirtschaftsethik zu fördern. Für dieses Programm kann man sich mit einem Abstract zur eigenen Forschungsarbeit bewerben. So habe ich im Frühjahr 2014 eine Skizze zu meinem Forschungsvorhaben im Rahmen meiner Dissertation eingereicht und wurde glücklicherweise für den „emerging scholar workshop“ ausgewählt. Im Rahmen meiner Dissertation untersuche ich, welche Verantwortung Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zukommt und welche konkreten Implikationen die Übernahme einer politischen Verantwortung von Unternehmen für die soziale Entwicklung in Entwicklungsländern hat. In der Forschung wird die Übernahme politischer Verantwortung von Unternehmen, zum Beispiel durch die Bereitstellung öffentlicher Güter oder regelsetzende Aktivitäten von Firmen, in Multistakeholder-Initiativen vermehrt diskutiert. Mein Dissertationsprojekt zielt darauf ab, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der bestehenden Literatur im Bereich der sogenannten „Political CSR“ sowie der CSR-Debatte im Entwicklungskontext zu leisten.

Am Abend vor dem offiziellen Konferenzbeginn wurden die emerging scholars in Philadelphia empfangen, und so konnte man die anderen Teilnehmer des Workshops in einer informellen Runde kennenlernen. Außer mir waren noch elf weitere Studenten aus aller Welt zum Workshop eingeladen. Mir wurde Prof. Jeremy Moon von der Copenhagen Business School als Mentor zugeteilt, der z.B. selbst wesentlich zur theoretischen Entwicklung eines politischen Verständnisses der Corporate Social Responsibility beigetragen hat.

Mein eigener Vortrag fand am Morgen des 2. August statt. So konnte ich einen etwa 20- minütigen Vortrag zu meiner Forschungsarbeit vor ungefähr 30 fachkundigen Zuhörern halten. Das Feedback des Publikums zu meiner Präsentation war sehr hilfreich. Auch hier bekam ich wieder konstruktiv kritisches Feedback. Nach meinem Vortrag besuchte ich dann einige weitere Vorträge.

Die wesentlich größere Konferenz der Academy of Management (ca. 10.000 Teilnehmer) stand dieses Jahr unter dem Motto „The Power of Words“. Im Rahmen der AOM Konferenz besuchte ich vor allem Veranstaltungen der „Social Issues in Management“ (SIM) Division. Die SIM Division der Academy of Management vereint „scholars“, deren Forschungsinteresse im Bereich der sozialen, ethischen und ökologischen Herausforderungen für und durch unternehmerisches Handeln liegt. Die SIM Division veranstaltete schließlich auch am 4. August das Symposium zum Thema „Development-Oriented CSR: Responsible Business Building Positive Change in Developing Countries“, in dessen Rahmen ich mein Forschungspapier vorstellte. Mein Beitrag, einer von insgesamt vier Beiträgen auf dem Symposium, wurde so nochmals von einem anderen Publikum diskutiert.

Insgesamt habe ich sehr von der USA-Reise profitiert. Zum einen hatte ich durch die Konferenzen die Möglichkeit, vor einem internationalen Publikum meine bisherige Arbeit zu präsentieren und so wertvolles Feedback zu meinem Forschungsstand zu sammeln. Zum anderen konnte ich viele Kontakte sowohl zu anderen Phd-Studenten im Bereich der Wirtschaftsethik, als auch zu anderen Professoren, mit deren Arbeiten ich mich bereits auseinandergesetzt habe, knüpfen. Das Präsentieren hat Spaß gemacht, und es war ebenso beruhigend zu sehen, dass andere Doktoranden oft vor ähnlichen Herausforderungen stehen wie man selbst

Der USA-Aufenthalt hat mich sehr motiviert, an meiner Forschung weiterzuarbeiten, und ich habe neue Ideen für mögliche weitere Forschungsprojekte entwickelt.