Derzeit arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einem gemeinnützigen Forschungsinstitut in Hamburg und bin dort insbesondere für die Bereiche Überschuldung und finanzielle Bildung zuständig. Ich war im März 2019 im Rahmen eines Stipendiums der Pall Mall Foundation in New York.
Vormittags habe ich einen Sprachkurs absolviert. Mein Ziel war es, mich vor allem im Sprechen zu verbessern. Auf diesen Wunsch wurde ich einer entsprechenden Lerngruppe zugeteilt. Die Woche hat sehr zu meiner Motivation beigetragen, meine Englischkenntnisse weiterhin zu verbessern und erneute Auslandsaufenthalte hierzu anzustreben.
An den Nachmittagen konnte ich diverse verschiedene Aktivitäten rund um die Themen Finanzdienstleistungen, Überschuldung, finanzielle Allgemeinbildung besuchen. Den Auftakt machte eine Führung durch die Wall Street, bei der ein ehemaliger Bankenkorrespondent über seine Erfahrungen an der Börse berichtet hat und insbesondere die Geschehnisse rund um die Finanzkrise ausgeleuchtet hat. Im Rahmen des New Yorker Programms „Money Matters“ werden in verschiedenen öffentlichen Bibliotheken in New York Vorträge zu diversen Themen rund um finanziell Allgemeinbildung (Bsp.: „Investing in stocks“, „What young people should know about social security?“) angeboten. Durch die Vorträge konnte ich mir verschiedene Eindrücke vom Finanzsystem und dem Sozialversicherungssystem verschaffen.
Ich habe mich zudem jeweils mit einem Finanzjournalisten sowie einer Korrespondentin von einer großen deutschen Wirtschaftszeitung treffen können, die die mir beide sehr eindrücklich ihre Erfahrungen zu den Themen Schulden und aktuelle Finanzdienstleistungsthemen in den USA geschildert haben.
Zudem bot sich mir die tolle Möglichkeit mit einem Senior Policy Officer sowie der Leiterin des Financial Empowerment Office von New York. Das Financial Empowerment Center New York gehört zum dortigen Consumer Office (vergleichbar mit den Verbraucherschutzzentralen in Deutschland) und bietet kostenlose Beratung und Kurse für alle Bewohnerinnen und Bewohner an. Die Themen umfassen die Bereiche Bank, Kredit, Schulden und Ersparnisse. Die dort geschilderten Erfahrungen waren insbesondere aufgrund meiner eigenen Arbeitserfahrungen als Sozialpädagogin in der Schuldner- und Insolvenzberatung sehr spannend.
Durch die vielen Gespräche und besuchten Veranstaltungen nehme ich viele Anstöße über die amerikanische Sichtweise auf finanzielle Bildung und angrenzende Themen mit, die mich auch in meiner weiteren Arbeit begleiten werden. Ich freue mich sehr, dass es mir in der Woche gelungen ist, meine persönliche Entwicklung mit Themen, die meine aktuelle Tätigkeit betreffen, verknüpfen konnte.
Das Stipendium hat mir die Gelegenheit für lehrreiche und spannende zehn Tage gegeben. Die finanzielle Unterstützung des Stipendiums konnte ich zur Deckung eines Teils der Sprachkurs- und Reisekosten nutzen. Die Reise hat mir diverse Kontakte und Zugänge zu neuen Themen eröffnet und mir auch persönlich viele Anstöße und Energie gegeben. Der USA-Aufenthalt hat mich motiviert, dort entdeckten Themen weiter nachzugehen und weitere Auslandsaufenthalte in den Blick zu nehmen. Insgesamt blicke ich auf inspirierende und erfahrungsreiche Tage zurück. Vielen Dank!