Das Stipendium der Pall Mall Foundation ermöglichte mir nach Stanford, zur „SIAM Conference on Mathematical & Computational Issues in the Geosciences“ zu reisen. Diese Konferenz der SIAM, der US-amerikanischen Gesellschaft für industrielle und angewandte Mathematik, findet alle zwei Jahre statt und bildet einen wichtigen Treffpunkt für Mathematikerinnen und Mathematiker in den Geowissenschaften.
So freute es mich besonders, dass ich nach der SIAM GS 13 in Padua, Italien, nun auch an der SIAM GS 15 in Stanford teilnehmen und damit auch Kolleginnen und Kollegen aus den USA wiedertreffen und bestehende Kontakte vertiefen konnte. Die Konferenz bietet jedes Mal eine breite Expertengemeinschaft, die sich mit mehrskaligen numerischen Flüssen im Ozean und in der Atmosphäre beschäftigt.
Ich wollte dort einen Vortrag über meine aktuelle Forschung im Bereich zielorientierte Gitteroptimierung für diskontinuierliche Galerkin-Methoden halten. Mein Beitrag dazu sollte ursprünglich ein Poster sein. Erfreulicherweise wurde ich aber von den Veranstaltern für einen Vortrag vorgeschlagen. Dies gab mir die Chance vor einem größeren Publikum über eventuell auftretende Probleme bei der zielorientierten Gitterverfeinerung mit dualbasierten Fehlerschätzern in Zusammenhang mit einem diskontinuierlichen Galerkin Verfahren zu sprechen.
Zweimal pro Tag gab es besondere Gastrednerinnen und Gastredner, die vor allen Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Forschungsthemen vorstellten. Nach diesen Gastvorträgen wurden die übrigen Vorträge in bis zu sieben parallelen Sessions gehalten.
Mein eigener Vortrag war am Montagabend in einer „Contributed session“. Nach einer Einführung über zielorientierte Adaptivität habe ich mein Gegenbeispiel vorgestellt und einen möglichen Lösungsansatz für dieses Problem präsentiert. Im Anschluss an den Vortrag ergab sich noch eine lebhafte Diskussion mit einem Teil der Zuhörer über die Anwendbarkeit und Funktionsweise der vorgestellten Methode, so wie über den benötigten Rechen- und Speicheraufwand. Zwischen den Vorträgen gab es außerdem immer wieder Möglichkeiten, in denen ich weitere Forscherinnen und Forscher kennengelernt habe.
In Stanford wohnte ich zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen fünf Tage im Gästehaus der Universität. Dort hatte man mit den anderen Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern die Möglichkeit, sich über die Konferenz auszutauschen. Die vier Konferenztage vergingen wie im Flug. Nicht nur mein eigener Vortrag, sondern auch die Vorträge und Poster der anderen Teilnehmer regten mich zu Fragen und Diskussionen an, die sich mit zielorientierter Gitteroptimierung beschäftigten. Die Konferenz bot für mich somit eine internationale Plattform, auf der ich die Ideen und Methoden, die in meiner Doktorarbeit vorgestellt werden sollen, mit anderen Wissenschaftlern erörtern und diskutieren konnte. Mit diesem Feedback im Kopf werde ich motiviert an meiner eigenen Arbeit weiter schreiben können.
Für die Möglichkeit, diese relevante Konferenz besuchen zu können, auf der ich meine Forschungsergebnisse präsentieren und mein fachliches Netzwerk erweitern und stärken konnte, möchte ich der Pall Mall Foundation und UNICA danken.